Wednesday, 02.05.2012
19:00h
Im Zentrum ihrer künstlerischen Arbeiten stehen Eingriffe in bestehende kulturelle Systeme. Dazu bedient sich die !Mediengruppe Bitnik der Strategien des Hackings und erweitert diese zu einer Praxis des Umnutzens, Neuausrichtens und der Kritik. Hacking als künstlerischer Eingriff in ein bestehendes System bedeutet, dass das System für andere Nutzungenn Neunutzungen und Umnutzungen geöffnet wird. Bitnik interessiert sich insbesondere für mediale Systeme, mediatisierte Wirklichkeiten und Live-Medien, die sie in einer Weise reproduziert und manipuliert, dass sie der Betrachterin eine neue Sichtweise auf die Mechanismen ermöglicht. In einer ihrer jüngsten Arbeiten beschäftigt Bitnik sich mit städtischen Überwachungsräumen. Mit einem portablen Koffer, ausgerüstet mit Schachcomputer, Videosender und Richtantenne spüren sie Überwachungs-kamerasignale im Stadtraum auf. Sie entführen das ursprüngliche Überwachungsbild und ersetzten es mit einer Aufforderung zu einem Schachspiel: «Spielst du Schach mit mir? - Du bist Weiss ich bin Schwarz». Der Überwachungsmonitor im Kontrollraum des Überwachenden wird von Aussen übernommen und zu einer Spielkonsole gemacht. Mit der Spielaufforderung durchbricht die !Mediengruppe Bitnik die Machtstruktur der Überwachungssituation – eine subtile Performance für einen einzelnen und speziell ausgewählten Rezipienten.
http://errrrrrrrror.bitnik.org/
Eine Veranstaltung in der Vortragsreihe Ästhetik@Subversion
der Vertiefung Theorie in Zusammenarbeit mit dem Master of
Fine Arts des Departements Kunst & Medien der Zürcher
Hochschule der Künste ZHdK.